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Das Leben eines Obdachlosen – Armut in Berlin

Am Donnerstag, 03.09.2020 hat sich die Klasse 8c auf den Weg gemacht, um das Leben von Obdachlosen besser kennenzulernen.

Unter dem Motto „Draußen schlafen ist eine Kunst“ berichtete Uwe T. von seinen 7 Jahren der Obdachlosigkeit. Er erklärte, wie es ist, auf der Straße zu leben, wie man seinen Schlafplatz baut und seinen Rucksack packt. Doch auch, dass das Leben auf der Straße kein Abenteuerspielplatz ist. Stadtführer Dieter war im Herbst/Winter 2012 obdachlos. Begonnen hat seine Geschichte auf der Straße am Berliner Bahnhof Zoo, wo er sich einer Gruppe Obdachloser anschloss. Doch wie kommt man überhaupt erst in solch eine Situation? Und wie sieht der Alltag eines Menschen aus, der kein eigenes Zuhause hat? Dieter erzählte auf seiner Tour von seiner besonderen Lebensgeschichte und klärte darüber auf, wie das Leben auf der Straße wirklich aussieht.

Eindrücke und Kommentare der Schüler und Schülerinnen der Klasse 8c:

Jason, Hussein und Umut haben viele interessante Fakten gelernt, zum Beispiel:

  • Es gibt in Berlin rund um 3.000 – 8.000 Obdachlose
  • Obdachlose sind meist alkohol- oder drogenabhängig. Die schlimmste Droge ist Alkohol.
  • Obdachlose suchen meist nach geschützten Bänken, da diese ihnen z.B. Witterungsschutz und einen Sicherheitsschutz bieten.
  • Es erfrieren viele Obdachlose.
  • Obdachlose bekommen kostenloses Essen.
  • Obdachlose sind meist Männer: 70% – Frauen: 15% – Kinder/Jugendliche: 15%
  • Die Gitter über der U-Bahn sind optimale Plätze im Winter, denn dort steigt immer warme Luft nach oben.

Melisa sind folgende Informationen in Erinnerung geblieben:

Ich habe gelernt, dass man keinen Alkohol oder keine Drogen zu sich nehmen sollte, denn man kann sehr leicht den Verstand verlieren. Man sollte auch NICHT einmal Drogen probieren, denn man kann sehr abhängig davon werden. Zudem sollte man auch nicht an Spielautomaten mit Geld spielen, weil man sehr viel Geld ausgibt und man kann auch schneller sein Geld verlieren. Das Beste ist, wenn man daran gar nicht denkt und sowas sich ausprobiert, denn man kann sehr schnell abhängig davon werden ohne es zu bemerken. Diese Süchte können einen auch arm machen, weil man für die Drogen sehr viel Geld ausgibt.

Kanday hat sich auch viele Fakten gemerkt:

  • Drogen sind sehr schädlich und Alkohol natürlich auch.
  • Der ehemals Obdachlose wurde aus seinem Haus rausgeworfen. Damals war er in Ostdeutschland und ist mit einem LKW-Fahrer nach Westdeutschland gefahren.
  • Der Mann hat einen Armani-Anzug geschenkt bekommen bei der Bahnhofsmission.
  • Er und seine Freunde haben immer im See geduscht/gebadet.
  • Er hat seine Kleidung vor der UdK getrocknet. Auf einem Monument aus Plastik ging es sehr schnell, denn Gummi erhitzt sich schnell in der Sonne. Sie wurden 8 Mal von der Polizei ermahnt, dass sie weggehen sollen und beim 9. Mal hatten die Polizisten keinen Bock mehr und gaben auf.

Jasmin hat auch etwas fürs Leben gelernt:

Also ich fand es wirklich sehr spannend, was der Mann erzählt hat und ich fand es auch echt krass wie sein Leben in der Jugend ablief. Ich habe also gelernt, dass man keine Drogen zu sich nehmen sollte. Außerdem habe ich gelernt, dass wenn man zu viel Alkohol zu sich nimmt, man daran auch sterben kann, wenn der Alkoholstand zu hoch ist und man auch nicht ganz bei sich ist. Ich fand es auch wirklich toll, dass der Mann offen darüber geredet hat und ich war auch daran interessiert.

Dilan schreibt über den Stadtführer Dieter:

Er hatte nie eine schwere Sucht und konnte der Straße deshalb wieder entkommen. Er liebt es zu lesen. Er hat Augenprobleme wegen einer Sonnenfinsternis.

Levent erinnert sich daran, wie der Fremdenführer obdachlos wurde:

Er wurde von seiner Vermieterin verjagt. Aus rechtlicher Sicht hatte er 12 Monate Zeit seinen Auszug zu planen. Die Vermieterin wollte aber nicht so lange warten und gabe ihm nur 3 Monate Zeit. Er wollte einer Zwangsräumung durch die Polizei entgehen und verließ deshalb seine Wohnung. Auf diese Weise wurde er obdachlos.

Avneet schreibt über ihn:

Uwe hat in der DDR gelebt. Dies war damals der arme Teil von Deutschland. Er war für 7 Jahre obdachlos. Uwe war Alkoholiker. Schon mit 13 Jahren musste er das erste Mal ins Gefängnis.

Mohamed schreibt:

Die Exkursion hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe nur nette, sympathische und herzensgute Menschen kennengelernt. Ich habe etwas dazu gelernt über das Thema „Obdachlosigkeit“. Zudem habe ich neue Seiten von der Hauptstadt Berlin gesehen. Hoffentlich machen wir nochmal so eine spaßige, abenteuerliche und lustige Tour.